Die Automobilindustrie steht vor neuen Herausforderungen. Stete Steigerung der Variantenvielfalt, Kostendruck und die sehr hohe Ansprüche an die Qualität sind nur einige Aspekte, denen sich die Branche stellen muss. Demzufolge ist es für die Unternehmen - Automobilhersteller, wie auch Zulieferer - immer wichtiger sehr viel enger kooperieren.
Vor diesem Hintergrund entwickelte der Autor das Konzept des Electronic Product Codes (EPC), das vom MIT geschaffen und jetzt von EPCglobal und seinen Mitgliedern weitergeführt wird, systematisch weiter und adaptierte es auf die Belange der Automobilindustrie. Dabei kommt der informationstechnische Vernetzung der Unternehmen (insbesondere die Koordinierung der Informations- und Steuerungsflüsse, die direkt oder indirekt die Automobilproduktion beeinflussen) eine zunehmende Bedeutung zu, da sie sich zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor wandelt.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung werden die Informationsflüsse zwischen den beteiligten Partnern der automobilen Prozesskette analysiert. Auch hierbei ist die langjährige Erfahrung des Autors in Projekten bei deutschen OEMs sichtbar. Basierend auf einem fundierten Praxiswissen werden schlaglichtartig ausgewählte Aspekte der Thematik behandelt. Insgesamt wird dabei die Notwendigkeit der einheitlichen und konsistenten Behandlung und Speicherung der Daten abgeleitet und auf bereits bekannte und zu erwartende Probleme und Fragestellungen hingewiesen.
Der RFID-Technologie wird ein hoher Stellenwert zur Identifikation von Teilen oder ganzen Fahrzeugen gegeben, so dass klar herausgestellt wird, dass RFID ein Mittel ist, das einen Teil der zu erwartenden Probleme lösen wird. Es werden Randbedingungen dargestellt, um den flächendeckenden Einsatz von RFID in der automobilen Supply Chain sicherzustellen. Anhand von anschaulichen Beispielen aus der eigenen Tätigkeit zeigt der Autor dabei eine Weiterentwicklung bei den bisherigen RFID- Projekten auf – von anfänglichen Technologieuntersuchungen hin zu einer wirklichen Integration. Im Bereich der gesamten Supply Chain der Automobilindustrie kann das entwickelte Netzwerk unter anderem zu Produktivitäts- und Effizienzsteigerung sowie erhöhte Flexibilität beitragen. Durch Transparenz, z. B. durch frühes Erkennen von Lieferschwierigkeiten, kann rechtzeitig reagiert werden und so der Kostentreiber „Nacharbeit“ verringert werden.
Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine gute Grundlage sowohl für die Praxis, wie aber auch für die Wissenschaft. Für die Praktiker aus der Automobilindustrie kann die Arbeit ein Leitfaden für die Entwicklung eines zukunftssicheren Netzwerkes in der Supply Chain geben; für die Wissenschaft eine Grundlage, die Idee des EPC-Netzwerkes auf weitere Branchen und Anwendungsgebiete auszuweiten und somit der Vision des „Internets der Dinge“ einen Schritt näher zu kommen.